ETF

ETF – Börsengehandelter Indexfonds:

Als ETFs (Exchange Traded Funds) werden börsengehandelte Indexfonds bezeichnet. Im Unterschied zu aktiv gemanagten Fonds bilden diese nur einen Index ab. Ihre Wertentwicklung (Performance) entwickelt sich also grds. parallel zum Index, wobei aber der sog. „Tracking-Error“ zu berücksichtigen ist. Hierunter versteht man die u.a. durch die Gebühren/Kosten des ETF verursachte Abweichung der Wertentwicklung eines ETF in der Realität von der Entwicklung des Indexes, den er abbildet.

Ausgestaltungen von ETFs:

Es gibt nicht den einen ETF als Kapitalanlage, sondern mittlerweile sehr viele verschiedene Arten und Ausgestaltungen von ETFs mit unterschiedlichen Risikostrukturen.
ETFs unterscheiden sich z.B. nach der Art ihrer Nachbildung (physisch, voll- oder teil-replizierend oder synthetisch), nach den abzubildenden Indizes (z.B.: MSCI, S&P, Euro Stoxx, Dax) und den diesen zugrundeliegenden Anlageklassen (z.B.: Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe) und Branchen, nach der Verwendung der Einnahmen (Dividenden, Zinsen) als ausschüttende oder thesaurierende ETFs, nach der Größe des verwalteten Vermögens, nach den verfolgten Anlagestrategien (z.B.: Smart-Beta-ETF, gehebelte ETF, Multi-Faktor-ETF), etc.

Möglichkeiten zur Replikation des Indexes im ETF:

Die Replikation, also der Nachbau bzw. die Abbildung des Indexes in einem ETF ist auf verschiedene Weise möglich.

ETFs mit physischer Nachbildung (physische Replikation):

Ein ETF mit physischer Nachbildung kauft die im Index enthaltenen Wertpapiere.
So hält z.B. ein physisch vollreplizierender ETF, der den Dax abbildet, alle Einzeltitel, die auch im Dax enthalten sind und zwar entsprechend deren Gewichtung im Dax, in seinem Sondervermögen. Ändert sich die Zusammensetzung im Index, vollzieht der ETF die Bewegungen im Index durch Verkauf und Kauf von Wertpapieren nach.
Neben vollnachbildenden ETFs gibt es auch teilnachbildende ETFs, die nur die gewichtigsten Werte eines Indexes physisch kaufen.

ETFs mit synthetischer Nachbildung (synthetische Replikation):

Ein ETF mit synthetischer, also künstlicher Nachbildung, kauft beliebige Wertpapiere und schließt zugleich Swaps (Tauschgeschäfte) mit einem Swap-Partner (in der Regel eine Bank, oft die Muttergesellschaft des ETF-Anbieters) ab, mit denen die Wertentwicklung der gekauften Wertpapiere gegen die des abzubildenden Indexes getauscht wird. Solche synthetische ETFs werden daher auch als swapbasierte ETFs bezeichnet.
Deshalb muss z.B. ein ETF, der den DAX synthetisch abbildet, keine einzige im Dax enthaltene Aktie halten, sondern kann auch in völlig exotische Aktien investieren.
Entwickeln sich die vom ETF gekauften Wertpapiere besser als der Index, muss der ETF die Werte an den Swap-Partner weitergeben. Für den Fall aber, dass sich der Index besser als die vom ETF gekauften Wertpapiere entwickelt, verpflichtet sich der Swap-Partner dem ETF den Wert entsprechend dem Index auszugleichen.
Synthetisch replizierende ETFs gelten deshalb als vergleichsweise komplex und risikoreicher als physisch replizierende ETFs.

Hebel-ETFs:

Bei gehebelten (leveraged) ETFs werden Indexentwicklungen mit mehrfachem Hebel abgebildet.

Smart-Beta-ETFs:

Bei sog. Smart-Beta-ETFs werden die Indexwerte nach individuellen Kriterien ausgewählt und gewichtet.

Risiken und Nachteile von ETFs:

Bei einem ETF handelt es sich nicht um eine risikolose Kapitalanlage. Auch sind insbesondere die neuen ETF-Konstruktionen nicht mehr transparent, sondern weisen zunehmend komplexere Gestaltungen auf.
Hier sind z.B. die Blasenbildung, die Fungibilitätsrisiken, das Kontrahentenrisiko hinsichtlich der Leihpartner oder bei synthetisch replizierenden ETFs auch hinsichtlich der Swap-Partner, die Kurs- und Marktrisiken, die Indexrisiken, die Liquiditätsrisiken, die spezifischen Risiken bei ETFs mit besonderen Anlagestrategien zu nennen (ETF – Risiken – Schadensersatz).
In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass – worauf z.B. das Wirtschaftsmagazin der ARD Plusminus in seiner Sendung vom 26.09.2018 hingewiesen hat – synthetische ETFs, die „in etwa ein Viertel der in Deutschland angebotenen ETFs“ ausmachen, in den USA von der US Wertpapieraufsicht verboten worden sind.

Anbieter:

Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter von ETFs in Deutschland – z.B.: iShares (Blackrock Asset Management), db x-trackers, Lyxor International, Amundi, Comstage, UBS ETF, Deka ETF, ETF Securities.

Unser Angebot an Sie:

Falls Sie eine Bewertung Ihres ETFs möchten oder das Gefühl haben, nicht richtig oder nicht vollständig u.a. über die Funktionsweise, Risiken, Kosten und Inhalte Ihres ETFs aufgeklärt worden zu sein, so rufen Sie uns an: (0681) 96 87 89-0 oder schreiben Sie uns eine E-Mail: kanzlei@ts-rechtsanwaelte.de
Um Anlegern hier eine erste Einschätzung hinsichtlich ihrer Risiken und etwaigen Schadensersatzmöglichkeiten zu geben, bieten wir eine kostengünstige Erstberatung an.

11.01.2019


Hier finden Sie eine Übersicht aktueller Fälle zum Thema ETF

 

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